Shinjuku, Ueno, Hanami, Onsen und ein nicht sichtbarer Fujisan
Ich begann meinen zweiten Tag in Tokio sehr spät. Obwohl ich sowieso keine festen Pläne hatte, war 11 Uhr trotzdem ein sehr später Start. Das Wetter war wunderschön und der Himmel hatte einen klaren Blauton eingenommen der nur so von Frühling sprach mit vereinzelten Wolken hier und dort. Darum entschied ich mich kurzfristig dazu, mir heute einmal das gigantische Ausmaß von Tokio vor Augen zu führen. Also macht ich mich auf in Richtung der zentralen Stadverwaltung von Tokio (the Tokyo Metropolitan Government Office Building). Der populärste und auch gleichzeitig höhste Wolkenkratzer um sich Tokio von oben anzusehen ist allerdings der Tokio Sky Tree. Nun ja aber da man beim Sky Tree Eintritt bezahlen muss, bei der Stadtverwaltung aber nicht, machten mir die paar Stockwerke weniger auch nicht so viel aus. Ernsthaft, wen kümmert es schon ob es nun 45 oder 50 Stockwerke sind, die man aus der Vogelperspektive hinunter blickt wenn man nichts bezahlen muss? Die Stadverwaltung befindet sich in Shinjuku und ich muss euch an dieser Stelle erneut sagen wie unglaublich RIESIG dieser Bahnhof ist! Ich habe 20 Minuten gebraucht, um von einem zum anderen Ende zu laufen und danach ging es immer noch weiter durch einen Spezial-Untergrundtunnel, welcher direkt zur Stadtverwaltung führt. Auf meinem Weg und in dem Gebäude sah ich viele Anzüge herumlaufen und ehrlich gesagt nicht so viele Touristen, wie ich erwartet hätte. Es gibt zwei Türme die man beide bis in den 45 Stock hochfahren kann. Der Aufzug ist super schnell und in weniger als einer halben Minute wird man vom Ersten in den 45 Stock hochgeschossen. Oben angekommen, erwarten einen eine atemberaubende Aussicht auf Tokio sowie ein kleines Cafe und Souvenirlädchen. Die Stadt endet im nirgendwo! Ich konnte einfach kein Ende ausmachen und man hat das Gefühl die Erdkrümmung zu erkennen wenn man nur lange genug auf einen Fleck starrt. Ich bin schon einmal den Fernsehturm in Berlin hochgefahren und man konnte weit Hinten zumindest kleinere Flecken nicht so dicht besiedelte Gebiete oder sogar Grünflächen ausmachen, nicht so hier in Tokio.
Nach diesem fantastisch späten Start, war es bereits Mittagszeit! Also machte ich mich auf den Weg in Richtung Ueno Park und nahm unterwegs noch gleich eine Bento-Box (Japanische Butterbrotbox aber mit Reis) mit japanischem Schnitzel (Tonkatsu) und Reisbällchen (Onigiri) vom Supermarkt mit. Wie ihr vielleicht wisst, ist in Japan gerade Hanami (Kirschblüte). Hier ist es DAS Zeichen, dass nun der Frühling beginnt. Ueno Park ist der grösste Park von ganz Tokio mit sehr vielen Kirschbäumen, die nun in voller Blüte standen, einem süssen kleinen Temple und einem See auf dem man Tretboot fahren kann. Am Eingang war es sehr voll und ein grosse Menge an Menschen hatte sich angesammelt an diesem beliebtem Treffpunkt, aber je mehr man in den Park hinein läuft, desto mehr verteilen sich die Massen. Hanami in Japan ist die Kunst, sich an der Kirschblüte zu erfreuen. Man trifft sich mit Familie und Freunden, bringt viel Zu Essen und Zu Trinken mit und eine Decke um darauf zu sitzen und schon kann man seine Kirschblütenparty starten. Es geht einfach nur darum, die Aussicht und die Gesellschaft zu geniessen. Ich sass nun alleine inmitten der vielen Leute und es machte Spass einfach nur zu beobachten. Auf der einen Seite war eine Gruppe alter quatschender Omis und Opis wärend am anderen Ende eine kleine Familie mit zwei Kinderen herumspielte. Dann gab es eine Gruppe cooler und funkiger Studenten mit bunten Haaren und vielen Piercings und danaben liess sich gerade eine kleine Gruppe Geschäftsmänner in Anzügen nieder um ihre Mittagspause im Park abzuhalten. Nachdem auch ich mein Mittagessen verputzt hatte, lief ich weiter durch den Park zu einem kleinen Tempel. Nach kurzer Zeit entdeckte ich ein kleines Festival hinter dem Tempel, wo viele kleine Stände Snacks und Souvenirs verkauften. Ich zog ein Glücksticket am Tempel und bekam meinen Wunsch garantiert! Das passiert nicht vielen :D! Am anderen Ende des Parkes entdeckte ich noch einen kleinen Flohmarkt, wo Antiquitäten und Schnickschnack verkauft wurde.
Als ich den Ueno Park verliess, begab ich mich in Richtung Ameyoko (Süsswarenstrasse), eine Art halb Markt halb Verkaufsstrasse mit allem, was das Herz begehrt von Kleidung bis Essen. Ich lief die interessanten Strassen entlang und endete schliesslich in einem Accesoire Laden um mich ein bisschen umzuschauen. Wärend ich die funkelden Auslagen betrachtete, kamen die zwei Japanischen Verkäuferinnen immer Näher und schlichen um mich herum. Ich entschloss mich sie gekonnt zu ignorieren und auch keinen Blickkontakt zu suchen. Nun ja, diese Entscheidung konnte ich nicht lange einhalten. Ein Mädchen stellte sich ganz nah hinter mich und fing an sich gegen meine Grösse zu messen. "Wow", sagte sie "You are very tall" (Du bist sehr gross). "Danke, ja das stimmt". Ich bin ziemlich gross, sogar für Europäische Standarts, also war ich ehrlich gesagt nicht so erstaunt von ihrer Reaktion. "Please, give me, too" meinte sie (Bitte, gib mir, auch). 'Tut mir leid süsse, aber vielen sind vor dir gescheitert, ich empfehle dir, mehr Fruchtzwerge zu essen', waren meine Gedanken. Letztlich lief es darauf hinaus, dass ich in einer komischen verregten Geste, meine 'Grösse' zu überreichen versuchte. Es sah aus, als ob ein verkrüppellter Adler mit gebrochenen Flügeln auf ihrem Kopf landen würde. Ich hoffte, das würde sie befriedigen... Natürlich nicht! Wärend ich mich eindringlich mit ein paar glitzernde Ohrringe befasste, sagte sie auf Japanisch "Sugoi! Bigu da!" (Wahnsinn! Sind die Gross!) mit einem Finger auf meine Brüste gerichtet. Das wurde hier doch komischer als erwartet. Ich machte eine komisch peinliches halb lachendes halb grunzendes Geräusch, welches Dankbarkeit ausdrücken sollte. "Can I touch?" (Kann ich anfassen?), fragte sie auf einmal und machte gleichzeitig mit beiden Händen eine Grapschbewegung in Richtung meiner gut behüteten Brust. Is es normal das Japanerinnen ihre Brust vergleichen, indem sie sich gegenseitig begrapschen? Das Mädel war ja am Anfang noch niedlich aber nun war ich sprachlos. Was hättet ihr getan? Ich konnte nicht schnell genug mit einer Antwort aufwarten oder komische neue Gestiken entwickeln und entschied mich einfach schnell die Fliege zu machen. "No", sagte ich kurz und knapp. lächelte noch einmal verklemmt-schnell und machte mich vom Acker. Das war mein verrückter Moment des Tages.
Abends, war es wieder einmal Zeit sich Kirschblüten anzuschauen. Aber diesmal nicht alleine, sondern mit den anderen Leuten vom Hostel. Kahosan hatte eine Hanamiparty für alle seine ca. 30 Gäste organisiert. Es gab freies Bier, Snacks und sogar Gitarrengeklimper von einem alten Japaner der in einem lustigen Akkzent 'every breath you take' von Sting sang, ohne das L oder V richtig auszusprechen. Danke Leute! Ich habe echt viele interessante Charaktere getroffen an dem Abend!
Am nächsten Tag ging es auf nach Hakone! Drei Stunden ausserhalb von Tokio mit dem Zug mit wunderschönen Naturwundern zu begutachten und auch um im Onsen zu entspannen und endlich einen Blick auf den Berg Fuji zu werfen! Unglücklicherweise, goss es wie aus Kübeln den ganzen Tag über und dazu kam auch noch Nebel, der um die umliegenden Hügel wabberte. Somit war Fuji wohl von meiner Liste unweigerlich gestrichen und ich musste mir was anderes ausdenken. Der Onsen (Japanische Heisse Quellen mit Badehaus) war unglaublich entspannend. Manchmal haben Onsen sogar Thermalwasser aber immer wird Quellwasser direkt aus der Quelle erhitzt und in den Onsen geleitet, wo man entspannt im warem Wasser quellen kann, bis man schrumpellige Finger bekommt. Es ist meistens getrennt nach Geschlechtern aber trotzdem muss man im Onsen komplet im Adamskostüm herumlaufen. Also wenn ihr damit Probleme habt, besser vorher gut überlegen!
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Ich begann meinen zweiten Tag in Tokio sehr spät. Obwohl ich sowieso keine festen Pläne hatte, war 11 Uhr trotzdem ein sehr später Start. Das Wetter war wunderschön und der Himmel hatte einen klaren Blauton eingenommen der nur so von Frühling sprach mit vereinzelten Wolken hier und dort. Darum entschied ich mich kurzfristig dazu, mir heute einmal das gigantische Ausmaß von Tokio vor Augen zu führen. Also macht ich mich auf in Richtung der zentralen Stadverwaltung von Tokio (the Tokyo Metropolitan Government Office Building). Der populärste und auch gleichzeitig höhste Wolkenkratzer um sich Tokio von oben anzusehen ist allerdings der Tokio Sky Tree. Nun ja aber da man beim Sky Tree Eintritt bezahlen muss, bei der Stadtverwaltung aber nicht, machten mir die paar Stockwerke weniger auch nicht so viel aus. Ernsthaft, wen kümmert es schon ob es nun 45 oder 50 Stockwerke sind, die man aus der Vogelperspektive hinunter blickt wenn man nichts bezahlen muss? Die Stadverwaltung befindet sich in Shinjuku und ich muss euch an dieser Stelle erneut sagen wie unglaublich RIESIG dieser Bahnhof ist! Ich habe 20 Minuten gebraucht, um von einem zum anderen Ende zu laufen und danach ging es immer noch weiter durch einen Spezial-Untergrundtunnel, welcher direkt zur Stadtverwaltung führt. Auf meinem Weg und in dem Gebäude sah ich viele Anzüge herumlaufen und ehrlich gesagt nicht so viele Touristen, wie ich erwartet hätte. Es gibt zwei Türme die man beide bis in den 45 Stock hochfahren kann. Der Aufzug ist super schnell und in weniger als einer halben Minute wird man vom Ersten in den 45 Stock hochgeschossen. Oben angekommen, erwarten einen eine atemberaubende Aussicht auf Tokio sowie ein kleines Cafe und Souvenirlädchen. Die Stadt endet im nirgendwo! Ich konnte einfach kein Ende ausmachen und man hat das Gefühl die Erdkrümmung zu erkennen wenn man nur lange genug auf einen Fleck starrt. Ich bin schon einmal den Fernsehturm in Berlin hochgefahren und man konnte weit Hinten zumindest kleinere Flecken nicht so dicht besiedelte Gebiete oder sogar Grünflächen ausmachen, nicht so hier in Tokio.
Tokio aus der Vogelperspektive... |
typisches Hanami |
einTempel, versteckt hinter Kirschblüten |
ein Sakura Dango! (süsser Kloss) |
Flohmarktentdeckungen |
Als ich den Ueno Park verliess, begab ich mich in Richtung Ameyoko (Süsswarenstrasse), eine Art halb Markt halb Verkaufsstrasse mit allem, was das Herz begehrt von Kleidung bis Essen. Ich lief die interessanten Strassen entlang und endete schliesslich in einem Accesoire Laden um mich ein bisschen umzuschauen. Wärend ich die funkelden Auslagen betrachtete, kamen die zwei Japanischen Verkäuferinnen immer Näher und schlichen um mich herum. Ich entschloss mich sie gekonnt zu ignorieren und auch keinen Blickkontakt zu suchen. Nun ja, diese Entscheidung konnte ich nicht lange einhalten. Ein Mädchen stellte sich ganz nah hinter mich und fing an sich gegen meine Grösse zu messen. "Wow", sagte sie "You are very tall" (Du bist sehr gross). "Danke, ja das stimmt". Ich bin ziemlich gross, sogar für Europäische Standarts, also war ich ehrlich gesagt nicht so erstaunt von ihrer Reaktion. "Please, give me, too" meinte sie (Bitte, gib mir, auch). 'Tut mir leid süsse, aber vielen sind vor dir gescheitert, ich empfehle dir, mehr Fruchtzwerge zu essen', waren meine Gedanken. Letztlich lief es darauf hinaus, dass ich in einer komischen verregten Geste, meine 'Grösse' zu überreichen versuchte. Es sah aus, als ob ein verkrüppellter Adler mit gebrochenen Flügeln auf ihrem Kopf landen würde. Ich hoffte, das würde sie befriedigen... Natürlich nicht! Wärend ich mich eindringlich mit ein paar glitzernde Ohrringe befasste, sagte sie auf Japanisch "Sugoi! Bigu da!" (Wahnsinn! Sind die Gross!) mit einem Finger auf meine Brüste gerichtet. Das wurde hier doch komischer als erwartet. Ich machte eine komisch peinliches halb lachendes halb grunzendes Geräusch, welches Dankbarkeit ausdrücken sollte. "Can I touch?" (Kann ich anfassen?), fragte sie auf einmal und machte gleichzeitig mit beiden Händen eine Grapschbewegung in Richtung meiner gut behüteten Brust. Is es normal das Japanerinnen ihre Brust vergleichen, indem sie sich gegenseitig begrapschen? Das Mädel war ja am Anfang noch niedlich aber nun war ich sprachlos. Was hättet ihr getan? Ich konnte nicht schnell genug mit einer Antwort aufwarten oder komische neue Gestiken entwickeln und entschied mich einfach schnell die Fliege zu machen. "No", sagte ich kurz und knapp. lächelte noch einmal verklemmt-schnell und machte mich vom Acker. Das war mein verrückter Moment des Tages.
Abends, war es wieder einmal Zeit sich Kirschblüten anzuschauen. Aber diesmal nicht alleine, sondern mit den anderen Leuten vom Hostel. Kahosan hatte eine Hanamiparty für alle seine ca. 30 Gäste organisiert. Es gab freies Bier, Snacks und sogar Gitarrengeklimper von einem alten Japaner der in einem lustigen Akkzent 'every breath you take' von Sting sang, ohne das L oder V richtig auszusprechen. Danke Leute! Ich habe echt viele interessante Charaktere getroffen an dem Abend!
Hanamipartyyyy! |
Der Weg zum Kappa Tengoku Onsen in Hakone |
ONSEN! Entspannung pur! |
Ein Reiskeks in Lebkuchenform, weil ich Berg Fuji nicht sehen konnte... |
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