Sunday, April 21, 2013

Die Geschichte, wie ich ins Buddhistische Kloster ging ...




Eine Tatsache, die viele von euch wahrscheinlich nicht kennen, ist dass dieses jahr 130 Jahre Beziehungen zwischen Korea und Deutschland gefeiert werden. In diesem Sinne, aht die Botschaft das 130+ Programm auf die Beine gestellt. Hier werden Koreaner und Deutsche zusammen als Pärchen zu verschiedenen Events geschickt. Unter anderem der Temple Stay in Buddhistischen Tempeln, die Nanta Show oder Koreanischer Kochunttericht. Ich habe mich für den Temple Stay beworben und wurde schliesslich der fabelhaften Yunji vorgestellt. Wir beide verbrachten eine wunderbare Zeit zusammen im Haein-sa, buddhistischer Temple und Kloster im Gaya Gebierge. Ich durfte zusammen mit den anderen Teilnehmern an den Zeremonien teilnehmen, lernte wie man Meditiert und erfuhr mehr über die persöhnliche Lebensgeschichte der Mönche. Es war eine wirklich lohnende und einzigartige Erfahrung, die ich jedem Empfehlen kann, der an Koreanischer Kultutr und Buddhismus interessiert ist. Insgesamt waren wir 2 Tage und eine Nacht im Temple wo wir mit den Mönchen sprachen und auch die 108 Verbeugungen praktizierten. Somit wurde aus dieser Amazonas Xena ein ultra-super Mönch.

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Was ist der Haein-sa Tempel?

Wenn ihr an Koreanischem Buddhismus, der Geschichte des Haein-sa oder generel dem Temple Stay Programm interessiert seid: checkt diese website! Oder versucht einfach Google oder Wikipedia für den Anfang... Das Erkennungsmerkaml des Haeinsa jedoch ist definitiv die Tripikata Koreana. Ungefähr 82.000 mit Holztafeldruck hergestellte Schriften die verschiedene Buddhistische Sutren beinhalten. Hergestellt im 13 Jahrhundert, weit vor Guttenberg, ist dies ein fester Beweis, dass der Buchdruck schon eher erfunden wurde. Jedoch muss gesagt werden, dass Guttenberg den Buchdruck in Deutschland unabhängig erfand. Die Herstellung der Tripikata Koreana dauerte circa 16 Jahre, wo verschiedene Akademiker und Gelehrte die Sutras übersetzten und das Papier hergestellt wurde. Heutzutage ist die Tropikata Koreana ein von der UNECO als Weltkulturerbe anerkannter Schatz. Abgesehen davon ist der Haein-sa ein Riesen Templekomplex mit verschiednen Gebetshallen, Schreinen, Lehrstätten und Wohmheimen für die Mönche, dessen Erbauung bereits im Jahre 802 began. Auf dem Gelände habe ich sogar einen Baum gesehen, der im Jahr 802 gepflanzt wurde und leider im Jahr 1945 starb. Für mich war jedoch am beeindruckendsten, das Haein-sa einer der wenigen Orte ist, wo Buddhismus noch aktiv und traditionell  praktiziert wird. Deswegen wird Haein-sa auch als einer der 3 wichtigsten Temple von Korea gesehen und als Ztreum der  Jogye Order represäntiert er den Kern Koreanischen Buddhismus. Also insgesamt ein perfekter Ort für mich, meine Erforschung des Buddhismus zu beginnen...

the Tripikata Koreana (I was not allowed to enter, so this is a picture of another picture :P)


Meine Erfahrungen

Also nahm ich mal wieder den Bus von Daegu zum Haein-sa im Gaya Gebierge und Nationalpark. Ich hatte schon meine Schwierigkeiten, mein schweres Backpck den Berg hoch zu schleppe. Ich hatte in den latzten Tagen zu viele Souvenire gekauft und zu allem überfluss riss mein backpack kurz vor der Spitze. So viel zu Deuter... Wie auch immer die Aussicht war atemberaubend! Es hat zwar geregnet, aber umringt von den Berge verlieh die Nebeligen Regenwolke dem Ort etwas ganz mystisch magisches. Nun ja, Yunji und ich wanderten das letzte Stückchen zur Spitze und zum Tempel nur um herauszufinden: Wir sind zu früh! Ich liess mein kaputtes Backpack also im Tempel und wir erkundeten die Umgebung mit Kaffe und Fischkuchen. Auf der Bergspitze lag noch immer Schnee und die Bäume hatten noch kleine Schneekuppen auf ihrme Blätterdach. Es war unnatürlich mystisch schön, obwohl mit mitgeteilt wurde, dass Ende April normalerweise ein milderes Klima herrscht.

Wandern naben steinigen Flüssen und durch die mystischen Wälder des Gaya Gebirges in Richtung des Haien-sa Tempels.

Ein Mönch erklärt den Koreanern die Tempel Etiquette

In unserer Gruppe waren wir insgesamt 6 Ausländer (4 Amerikaner und 2 Deutsche) und eine ganze Anzahle freundlicher Koreaner. Leider teilten sie die Gruppe von beginn an in Koreaner und  Ausländer, sodass ich nicht die meiste Zeit zusammen mit Yunji das Programm geniessen konnte. Nun ja, im Buddhismus sucht man nach seinem wahren Selbst. Mir gefällt die Idee, dass es darum geht sich Selbst zu Erkennen und "sich selbst zu verehren und sein eigenes Glück zu finden" (Zitat Mönch) anstatt einen Gott (in welche Form auch immer) anzubeten. Um 15:30 Uhr also ging es los. An diesem Nachmittag legte ich meine normale Kleidung and und schlüpften in die Novizen Uniform. An erste Stelle stand nun ersteinmal die Tempel etiquette. Stellt euch vor, ihr seid in der Kirche und auf einmal klingelt euer Handy oder ihr steht als Evangelischer Christ nur dumm herum während in der Katohlischen Kirche Leute niederknien oder sich die Hände geben und du weisst nicht was passiert und kommst dir vor wie ein dummes Kind. Heute wol;lte ich ausnahmsweise mal nicht der Elefant im Porzelanladen sein. Unsere Gruppe lernte also wie man sich Richtig verbeugt und wie man im Temple mit gefalteten Händen läuft. Eigentlich sollte an erste Stelle der Respekt des Gegenüber stehen, dann sind kleine Fehler auch nicht so schwerwiegend. mir wurde aber erzählt, dass es den Mönchen sogar gefällt, wenn Ausländer sich verbeugen und man sich Gegenseiteg Respekt zollt. Wie auch immer, ich denke, dass einem als totaler Neuling des Buddhismus viele Fehler vergeben werden weil man einfach über vieles noch im Unklaren ist und die Gebräuche nicht gut kennt (z.B: das Ordnen der Schuhe).

Wie ich mich Richtig verbeuge!

Danach konnten wir zusammen mit den anderen Mönchen in (komischer) Stille essen. Ich weiss nicht genau warum aber beim Essen wird anscheinend nicht viel gesprochen. Davor hatten wir jedoch noch die seltene Möglichkeit die Vorbereitungen zur Abendzeremonie zu sehen. Wie im Christentum vor dem Gottesdienst die Kirchglocke geläutet werden, wurden hier auch Massnahmen getroffen, "dass komplette Universum auf die Abendzeremonie aufmerksam zu machen". Die Vögel in Himmel, die Menschen und Tiere auf der Erde und die Fische im Wasser wurden gerufen in einer spektakulären Zeremonie und Trommeleinlage welche im ringen einer enormen Glocke endete. Das war eigentlich eines der touristischen aber auch magischsten Momente des Tempel Stays. I konnte einen kleinen Teil filmen also checkt es selbst ;)!



Wie oben bereits erwähnt, geht es im Buddhismus darum sein echtes Selbst zu finden und seine eigenes Glück zu suchen. Also verbeugt man sich in der Zeremonie mehrer male wie ein Buddhist, der Grund dahinter ist folgender: Man lässt seinen Körper auf der Erde und ergibt sich seinem Geist. Somit kann der Geist läutern und bescheiden werden. Ich hab ehrlich gesagt nicht richtig verstanden, was das genau bedeutet und ich habe auch keine Erfahrung mit Meditation per se. Also war mein Geist vielleicht nicht wirklich bescheiden... wer weiss. Alles was mich in der Zeit wirklich beschäftigte war, das meine Knie höllish weh taten und ich nicht wusste, was ich denken sollte. Ehrlich gesagt hört sich die Philosophy echt gut an aber ich verstehe wirklich nicht, was genau gemeint ist.

Gespräche mit den Mönchen

Nach der Abendzeremonie hatten wir die Möglichkeit, eine entspannende Tasse Tee zusammen mit den Mönchen zu genießen, sowie persönliche und philosophische Fragen zu stellen. Es war wortwörtlich 'jede Frage erlaubt' und es wurden viele bemerkenswerte Lebensanekdoten erzählt.

Unser süßer Mönch war 45 Jahre und immer noch ein buddhistischer Student im 3. Lehrjahr. In seinem früheren Leben, wenn man das so nennen kann, war er ein Banker und auch in verschiednen Firmen als Finanzberater tätig. Wer die Koreanische Kultur ein bisschen kennt, wird sicherlich auch dessen Probleme genauestens definieren können. Arbeit geprägt von unbezahlten Überstunden, hoher Leistungsdruck und gesellschaftlicher Erwartungen sind mit Europäischen Standarts nicht zu vergleichen. Erst letztens traf ich eine Freundin (hübsches, normales, liebes Mädchen, Studentin auf einer Koreanischen Elite-Uni), die von ihrem Vater per sms Bilder von Models aus Modezeitschriften gemailt bekam mit der Nachricht: "Das erwarte ich auch von dir". Es gibt einen Standart, den jeder erfüllen muss (Bei Größe 1,65 cm muss das Gewicht 55kg max. sein, sonst gilt man als 'fett'). Zurück zu unserem Mönch: er hatte einen guten Job, verdiente viel Geld und dennoch hatte er von dem vielen Stress Burn-Out und schließlich einen Hirnschlag der ihn halbseitig lähmte. Ein einjähriger Krankenhausaufenthalt verstärkte jedoch nur noch seine Depression und er wollte seine Freunde und Familie nicht mehr sehen, sondern nur noch alleine sein. All dies hinterließ einen gelähmten suizid-gefährdeten Mann, ohne Freunde oder Familie. Der Plan sich vor die Metro zu schmeißen und Selbstmord zu begehen hat er sich in Gedenken an seine Mutter dann doch noch einmal anders überlegt und um seinen Körper wieder vollends bewegen zu können, begann er in den Bergen zu wandern. Auf diesen Wanderungen traf er dann eines Tages einen Buddhistischen Mönch. Sie wurden Freunde und sprachen viel über Philosophie und ihr Leben. Der Rest der Geschichte ist also klar, unser Mönch entschloss sich auch dazu ins Kloster zu gehen und sein eigenes Selbst und Glück zu finden.

Das ist wirklich eine sehr lehrreiche und auch beeindruckende Lebensgeschichte für mich. Ich kann mir schon vorstellen, das vielen der Arbeiterbienen und Schlipsträgern dort draussen ein Probe Buddhismus gut tun würde um ihrem deppressivem und von Überstunden geplagten Leben zu entkommen. Unser Mönch lebt jetzt ein glückliches und ruhiges Leben und für mich sah er von sich aus zufrieden aus. Das freute mich sehr für ihn.


unser netter und suesser Mönch


Ich für meinen Teil hatte natürlich auch eine recht philosopische Frage. Vielleicht war es ein bisschen zu komplex aber es schien der richtige Ort zu sein um alle Fragen zu stellen die das Gewissen manchmal so plagen. Ehrlich gesagt, habe ich auch schon manchmal mit meinen Freunden an der Uni darüber diskutiert aber wir konnten nie wirklich eine Antwort finden.
Wenn wir studieren und lernen, gewinnen wir Wissen. Idelaerweise, hilft uns diese Wissen dabei, uns auf das folgende anstrengede Arbeitsleben vorzubereiten und schnelle Problemlösungen zu finden oder zu erarbeiten. Allerdings habe ich manchmal das Gefühl, das uns nichts wirklich auf das Arbeitsleben vorbereiten kann. Besonders in den Internationalen Beziehungenhatte ich häufig den Eindruck, dass je mehr wir lernen, die Probleme einfach nur komplexer werden und eine Lösung unmöglich erscheint weil zu viel mit in Betracht gezogen werden muss.

Da ich vor kruzem meinen BA abschließen konnte, hinterlässt diese Denkweise bei mir einen bitteren Nachgeschmack.  Ich wiss über alles ein bisschen kann aber nicht wirklich etwas zur tiefen und durchdachten Problemfindung beitragen, weil es einfach zu schwierig ist, sich für eine Seite des Konfliktes zu entscheiden. Die Antwort des Mönches hat mir dabei ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Generell meinte er, dass wenn ich überhaupt etwas beisteuern will, muss ich mich für eine Seite entscheiden. Allerdings sollte ich weise wählen und wissen was ich dafür aufgebe. Also ordne deine Prioritäten. 'Do you want to catch the big fish and let the small fishies escape or do you want to catch some small fish but not being able to catch the big one at all?"
(Ich bin mir nicht ganz sicher, was er damit meint, Hast du eine Idee? Schreib ein Komentar!!!)

108 Verbeugungen, Buddhistische Zeremonien und Meditation

Nach dem Tee trinken,  gingen wir alle wir kleine Schafe um 9 Uhr ins Bett. Der Wecker klingelte ja bereits um 3 Uhr Morgens zur Morgenzeremonie und wir mussten sicher gehen, genug Schlaf zu bekommen. Is war komisch um 3 Uhr Morgens auf zu stehen, wenn die meisten Leute noch halb beduselt in den Clubs tanzen. Aber wir gingen zur Gebetshalle in die Morgenzeremonie, welche normalerwiese nicht für Aussenstehende zugelassen ist und es war magisch. 50 Mönche sangen ihre Sutras und verbeugten sich respektful im Einklang in perfekt synchron. Um 4 Uhr wurde unsere Gruppe in einen kleineren Raum geführt, wo wir die 108 Verbeugungen praktizierten. Eine speziell im koreniaschen Buddhismus üblicher Brauch, der ebenfalls den Geist reinigen und läutern soll. Es war ganz schön anstrengen 108 mal auf und nieder zu knien und sich zu verbeugen aber danach fühlt man sich grossartig. Ich muss sagen, dass ich mich an das Verbeugen schnell gewöhne. Gestern viel es mir noch besonders schwer aber heute war es nicht mehr so anstrengend und das weiche Kissen auf meiner Stirn lies mich entspannen. W
Während der Medetation sind doch viele eingeschlafen, allerdings war ich mehr auf darauf bedacht, das meine Beine nicht einschlafen. Der Trick ist, die Gedanken fließen zu lassen, worüber auch immer man gerade nachdenkt. irgendwann kommt man an einen Punkt wo man sich fragt:" Was denke ich gerade überhaupt?" Diesen Zustand sollte man versuchen festzuhalten und darin einzutauchen. Nun ja, es hat bei mir nicht ganz funktioniert. Es war ja auch mein Erstes mal. Meine Gedanken sind eher herrumgesponnen wie ein wildes Spinnennetz von meiner Familie, Freunden und Zukunftsplänen.

Ich wurde also ein weiblicher Supermönch (keine Nonne!) und erlebte den traditionellen Koreanischen Buddhismus!

Danke an alle Leser! Hinterlasst ein Kommentar oder folgt mir auf Twitter!

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